Eine kleine Kulturgeschichte:

Die ersten Zitrusfrüchte wurden von den Kreuzfahrern im 11. Jahrhundert mitgebracht und zunächst ausschließlich zu Heilzwecken angebaut. Die süßen Orangen waren damals noch unbekannt.

Zunächst etabliert sich die Pomeranze, die Bitterorange, die selbst schon eine Kreuzung war, vermutlich aus Pampelmuse und Mandarine. Beide Sorten, die bittere wie die süße, haben die gleichen Vorfahren aus der Himalaya-Region.

Ende des 15. Jahrhunderts verbreiteten dann zunehmend italienische und portugiesische Kaufleute über die venezianischen Handelswege Orangenbäume im ganzen Mittelmeerraum, die hier im milden Klima prächtig gedeihen.

Mit den Arabern kommt die Frucht zudem als „narandsha“ über Nordafrika nach Spanien, wo sie schließlich ihren Namen für die ganze Welt erhält: „NARANJA“ die Frucht, NARANJO der Baum, und davon abgeleitet: die ORANGE.

Die Mauren verliebten sich übrigens schnell auch in die Blüten des Baumes, die noch heute auf Spanisch „azahar“ heißen, nach dem arabischen Wort für weiße Blüte.

Den Duft der Orangenblüte fing man ein, als Aufguss (Tee mit nie mehr als zwölf getrockneten Blüten) und als Destillat – unter anderem als Zutat für viele Süßigkeiten.

So ist es kein Zufall, dass das sogenannte "agua de azahar" in jeden „Roscón de Reyes“ gehört, das traditionelle Hefegebäck in Spanien zum Tag der Heiligen Drei Könige.

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Allmählich lernte man nun auch die Marmelade aus Orangen und deren Schale zu schätzen und nutzte den Ansatz des Obstes als Basis für Liköre, Schnäpse und "Weine", man kennt heute die Marken Grand Marnier oder Cointreau.

Die Christen hatten übrigens zunächst eine ganz andere Verwendung für den ätzenden Saft der Bitterorange. Er war ein bevorzugtes Reinigungsmittel, man putzte damit das Kupfer und anderes Metall und reinigte sogar Schweinedärme damit, bevor man sie als Wursthaut benutzte.

Im 16. Jahrhundert werden dann aber süße Orangen als essbare Früchte in wohlhabenden Kreisen zunehmend als Luxusgut genossen. In den Innenhöfen und Gärten wachsen nun Orangen in privaten Wintergärten, den sogenannten Orangerien.

Etwa ab dem 17. Jahrhundert werden große Mengen Orangen aus den Hauptanbaugebieten Valencia, Andalusien und von den Balearen in alle Welt geliefert. Es entwickelt sich eine Industrie, der es gelingt, Valencia und Orangen quasi zu einem Synonym zu machen. Nicht ohne Grund heißt die Küste nördlich von Valencia „Costa de Azahar“.

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Heute erwirtschaften die Zitrus- und Orangenbauern im Bundesland Valencia mehr als 60 Prozent des gesamten spanischen Marktvolumens. 80 Prozent des in Europa getrunkenen Orangensaftes kommen aus Spanien.

Und jeder Nordeuropäer, der einmal von den echten Früchten in Valencia gekostet oder einen frisch gepressten Saft getrunken hat, wird die industrielle Supermarkt-Massenware aus den Reifehallen der Großhändler bei sich zu Hause nur noch ungern anrühren. 

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Ihr Jan Hannemann & das Su Casita-Team